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Bescheidene Gewinnerin mit sehr viel Potential – und eine Überraschung

Beim Tag des Handwerks auf dem Neunkircher Stummplatz wurde „Saarlands Schreiner-Superstar 2019“ gesucht – und gefunden: Junggesellin Hannah Grünbeck aus Sulzbach heißt die souveräne“ Gewinnerin, wie Landeslehrlingswart Peter Dincher es ausdrückt.

Bildnachweis: HKH Saar

Die Nachricht des Tages ist vielversprechend weil zukunftsweisend und hat eher am Rande mit dem Tag des Handwerks auf dem Neunkircher Stummplatz vor dem  Saarpark-Center zu tun. Nein, die Nachricht des Tages dürfte besonders den Landeslehrlingswart der Schreiner, Peter Dincher, erfreuen: Es gibt eine erste verbindliche Anmeldung zur Schreinerausbildung für den Jahrgang 2025/26: Tim Blug heißt der wild entschlossene Knirps von gerade mal elf Jahren, der keinen, aber auch gar keinen Zweifel an seinem Berufswunsch gelten lässt: „Klar werd‘ ich Schreiner, wie der Papa“, sagt der sachkundige Sohn von Patrick Blug, dem Inhaber der Schreinerei Wern in Ottweiler und Mitglied im Vorstand der Bezirksinnung Neunkirchen. Tim Blug erklärt wie ein Großer seiner kleinen Schwester, was die noch Größeren an diesem Tag hier machen: Sie bestreiten einen Showwettbewerb und suchen „Saarlands Schreiner-Superstar 2019“. Genau. Und um teilnehmen zu können, mussten alle Schreiner in der gerade bestandenen Gesellenprüfung in Theorie und Praxis mindestens die Note zwei erreicht haben – und etwas Zeit und
Ehrgeiz mitbringen: Am Ende wurden es zehn Teilnehmer, die das Projekt „Schlüsselkästchen mit Rolltür“ in Angriff nehmen, das Ausbildungsmeister David Hartmann zuvor entworfen hat. Die Aufgabe: beim Tag des Handwerks am Schreinerstand zwischen 9 und 15 Uhr das gewünschte Möbel vor Publikum zu bauen und dann vor der fünfköpfigen Jury zu bestehen. Diese war streng aber einig, dass unter den Teilnehmern die neun Herren keine Chance gegen die Dame im Feld hatten. Siegerin: Hannah Grünbeck aus Sulzbach. Zuletzt machte die bescheiden auftretende junge Frau von sich reden, als sie im Frühjahr den Wettbewerb „Ich entwerfe mein Gesellenstück“ mit einem achteckigen Solitärmöbel gewinnen konnte.


Die Jury, Stefan Schieler- Klemm, Georg Johänntgen junior, Patrick Blug, David Hartmann und Peter Dincher bewerten die Arbeit von Hannah Grünbeck in Sachen Sauberkeit der Verarbeitung, der bestmöglichen Passform und der Maßgenauigkeit mit 90,4 von 100 möglichen Punkten. Für Peter Dincher war ihr Sieg beim   praktischen Leistungswettbewerb „souverän“. Nur logisch, dass sie jetzt beim  Bundesleistungswettbewerb das Saarland vertreten darf. Nur konsequent auch, dass die 25-Jährige nun die einjährige Meisterschule in Saarbrücken absolviert und sich entschlossen zeigt, nach dem Meisterbrief in die Selbstständigkeit zu gehen. Dabei soll und wird der Papa ihr wohl Hilfestellung geben, ist er doch selbst Zimmermann, also vom Holzfach. Am Rande der Siegerehrung verrät Hannahs Mutter Ruth Grünbeck, dass ihre Tochter schon immer ein betont bescheiden auftretender Siegertyp war – und sich nichts schöneres in ihrem Beruf vorstellen kann, als mit Vollholzprodukten nachhaltig die Kunden zu begeistern: „Tische, die ein Leben lang halten, das ist genau ihr Ding“, sagt sie und applaudiert mit Tränen in den Augen der Tochter auf der Siegerbühne.

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